Wer die Raumakustik verbessern möchte, stellt sich früher oder später eine zentrale Frage: Wie viele Schallabsorber sind eigentlich notwendig, damit ein Raum spürbar ruhiger wird?<br />
Die Antwort darauf ist nicht pauschal – denn die benötigte Anzahl hängt von mehreren Faktoren ab. In diesem Artikel erklären wir verständlich, wovon der Bedarf abhängt und warum „ein bisschen Akustik“ meist nicht ausreicht.
Wovon hängt der Bedarf an Schallabsorbern ab?
Die Wirkung von Schallabsorbern entsteht nicht durch einzelne Elemente, sondern durch die Gesamtabsorptionsfläche im Raum. Entscheidend sind dabei mehrere Einflussfaktoren:
Raumgröße und Raumhöhe
Nutzung des Raumes (Gespräch, Arbeit, Konzentration)
Ein kleiner Besprechungsraum benötigt eine andere Lösung als ein Großraumbüro oder ein hoher Empfangsbereich.
Warum ein einzelner Schallabsorber meist nicht ausreicht
Ein häufiges Missverständnis ist die Annahme, dass ein einzelnes Akustikelement die Raumakustik bereits deutlich verbessert. In der Praxis ist der Effekt oft kaum spürbar.
Der Grund: Schall breitet sich im Raum gleichmäßig aus und wird an vielen Flächen reflektiert. Wird nur eine kleine Fläche behandelt, bleiben die meisten Reflexionen weiterhin bestehen. Erst wenn ausreichend Absorptionsfläche vorhanden ist, verkürzt sich die Nachhallzeit merklich.
Die Rolle der Nachhallzeit
Ein zentrales Kriterium für gute Raumakustik ist die Nachhallzeit. Sie beschreibt, wie lange ein Schallereignis im Raum hörbar bleibt, nachdem die Schallquelle verstummt ist.
Je länger die Nachhallzeit:
desto schlechter ist die Sprachverständlichkeit
desto lauter wirkt der Raum
desto anstrengender wird Kommunikation
Die benötigte Menge an Schallabsorbern ergibt sich daraus, wie stark die Nachhallzeit reduziert werden soll, um einen angenehmen Wert zu erreichen.
Welche Flächen sind akustisch besonders wirksam?
Nicht jede Fläche im Raum trägt gleich stark zur Akustik bei. Besonders wirksam sind:
große, freie Wandflächen
Deckenflächen
Bereiche gegenüber von Schallquellen
Zonen mit hoher Gesprächsdichte
Eine sinnvolle Verteilung der Schallabsorber auf Wand und Decke ist meist effektiver als die Konzentration auf nur eine Fläche.
Warum Material und Aufbau entscheidend sind
Die Anzahl der benötigten Schallabsorber hängt auch von deren akustischer Leistungsfähigkeit ab. Unterschiedliche Materialien und Aufbauten absorbieren Schall unterschiedlich stark – insbesondere im Frequenzbereich der menschlichen Sprache.
Zwei gleich große Elemente können daher eine sehr unterschiedliche Wirkung haben. Entscheidend ist nicht nur die Fläche, sondern auch der Absorptionsgrad.
Beispielhafte Orientierung (ohne Planung)
Als grobe Orientierung gilt:
Je halliger und größer der Raum, desto mehr Absorptionsfläche wird benötigt.
In stark reflektierenden Räumen kann es sinnvoll sein, 20–40 % der relevanten Flächen akustisch wirksam auszustatten.
In kleineren Räumen reichen oft gezielt platzierte Elemente aus – vorausgesetzt, sie sind wirksam und richtig positioniert.
Diese Werte ersetzen jedoch keine individuelle Betrachtung, sondern dienen lediglich als erste Einschätzung.
Warum eine Planung sinnvoll ist
Eine fundierte Akustikplanung berücksichtigt:
das Raumvolumen
die Nutzung
die vorhandenen Materialien
die gewünschte Nachhallzeit
Auf dieser Basis lässt sich bestimmen, wie viele Schallabsorber sinnvoll sind und wo sie platziert werden sollten. So entsteht eine Lösung, die nicht nur optisch passt, sondern akustisch zuverlässig wirkt.
Kurz erklärt
Die Anzahl der benötigten Schallabsorber hängt von Raumgröße, Nutzung, Materialien und gewünschter Wirkung ab. Einzelne Elemente reichen meist nicht aus – entscheidend ist die Gesamtabsorptionsfläche und eine sinnvolle Platzierung im Raum.
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