Warum Teppiche, Vorhänge und Pflanzen die Raumakustik nur begrenzt verbessern

Viele Menschen versuchen, die Raumakustik mit Teppichen, Vorhängen oder Pflanzen zu verbessern. Diese Maßnahmen können das Raumgefühl verändern, lösen akustische Probleme jedoch meist nur unzureichend. In diesem Artikel erklären wir, warum solche Mittel nur begrenzt wirken, in welchen Fällen sie helfen können – und wann gezielte Akustiklösungen notwendig sind.

Warum einfache Einrichtungselemente akustische Probleme nicht vollständig lösen

Wenn Räume hallig wirken oder Gespräche anstrengend werden, greifen viele Menschen zuerst zu einfachen Mitteln: ein Teppich, schwere Vorhänge oder mehr Pflanzen sollen die Akustik verbessern. Diese Maßnahmen können das Raumgefühl verändern, lösen akustische Probleme jedoch meist nur teilweise. Warum das so ist und wann sie sinnvoll sein können, erklären wir in diesem Artikel.

Welche Rolle spielen Teppiche und Vorhänge Raumakustik

Welche Rolle spielen Teppiche, Vorhänge und Pflanzen in der Raumakustik?

Teppiche, Vorhänge und Pflanzen gehören zu den sogenannten weichen Raumelementen. Sie beeinflussen den Klang eines Raumes, indem sie Schall in geringem Umfang absorbieren oder streuen. Besonders in sehr leeren Räumen kann dies dazu führen, dass der Raum etwas weniger hart oder kalt klingt.

Ihr akustischer Effekt bleibt jedoch begrenzt, da sie nur einen kleinen Teil des auftreffenden Schalls aufnehmen und meist nicht im relevanten Frequenzbereich der menschlichen Sprache wirksam sind.

Warum diese Maßnahmen oft nicht ausreichen

Geringe Schallabsorption

Die schallabsorbierende Wirkung von Teppichen, Vorhängen und Pflanzen ist vergleichsweise niedrig. Sie nehmen vor allem hohe Frequenzen auf, während mittlere und tiefe Frequenzen – also genau der Bereich, in dem Sprache stattfindet – weitgehend im Raum verbleiben.

Das führt dazu, dass sich Gespräche weiterhin überlagern und der Raum trotz weicher Elemente als laut empfunden wird.

Falsche Platzierung im Raum

Ein weiterer Punkt ist die Platzierung. Teppiche wirken ausschließlich auf den Schall, der den Boden erreicht. Vorhänge absorbieren Schall nur an der Fensterfläche. Pflanzen stehen meist punktuell im Raum.

Schall breitet sich jedoch dreidimensional aus und wird an Wänden, Decken und großen Flächen reflektiert. Werden diese Flächen nicht berücksichtigt, bleibt die akustische Wirkung insgesamt gering.

Keine gezielte Planung

Oft werden Teppiche oder Vorhänge aus gestalterischen Gründen ausgewählt – nicht aus akustischer Sicht. Ohne eine gezielte Planung ist kaum abschätzbar, ob und wie stark sich die Raumakustik tatsächlich verbessert.

Eine spürbare akustische Optimierung entsteht jedoch erst, wenn Absorptionsfläche, Material und Position aufeinander abgestimmt sind.

Wann Teppiche, Vorhänge oder Pflanzen dennoch sinnvoll sein können

Auch wenn sie keine vollständige Lösung darstellen, können diese Elemente Teil eines ganzheitlichen Raumkonzepts sein.

Sinnvoll sind sie zum Beispiel:

  • als ergänzende Maßnahme in bereits akustisch optimierten Räumen
  • zur Reduktion von Trittschall
  • zur Verbesserung des subjektiven Raumgefühls
  • in Kombination mit gezielten Akustiklösungen

Wichtig ist, ihre Wirkung realistisch einzuschätzen und sie nicht als Ersatz für schallabsorbierende Elemente zu betrachten.

Warum gezielte Akustiklösungen wirksamer sind

Professionelle Akustiklösungen wie Wandabsorber, Deckensegel oder Raumteiler sind speziell dafür entwickelt, Schall im relevanten Frequenzbereich aufzunehmen. Sie verfügen über definierte Absorptionswerte und lassen sich gezielt dort einsetzen, wo Schall entsteht oder reflektiert wird.

Dadurch wird:

  • die Nachhallzeit reduziert
  • die Sprachverständlichkeit verbessert
  • die akustische Belastung im Raum spürbar gesenkt

Im Gegensatz zu dekorativen Elementen ist ihre Wirkung messbar und planbar.

Raumakustik ist mehr als Einrichtung

Ein häufiger Irrtum ist die Annahme, dass Raumakustik allein durch Einrichtung gelöst werden kann. Tatsächlich ist sie ein Zusammenspiel aus:

  • Raumgröße und -form
  • Materialien
  • Nutzung
  • Anzahl der Personen
  • gezielten akustischen Maßnahmen

Erst wenn diese Faktoren berücksichtigt werden, entsteht ein Raum, der nicht nur gut aussieht, sondern sich auch ruhig, klar und angenehm anfühlt.

Kurz erklärt

Teppiche, Vorhänge und Pflanzen können das Raumgefühl positiv beeinflussen, verbessern die Raumakustik jedoch nur begrenzt. Für eine nachhaltige akustische Optimierung sind gezielt geplante Schallabsorber notwendig, die im relevanten Frequenzbereich wirken und auf den Raum abgestimmt sind. 

Weiterführende Artikel

Persönliche Beratung

Mailen Sie uns Ihr Anliegen
[email protected]

oder buchen Sie hier
Ihre kostenlose Beratung
via Calendly

Haben Sie Fragen?

Rufen Sie uns gerne an:
+49 6221 658 2604

Mehr Freiraum?

Aktuelle Projektbeispiele,
Sonderangebote und Insights gibt es
auf unseren Social Media Kanälen: