Häufige Fehler bei der Verbesserung der Raumakustik
Viele Räume wirken trotz guter Einrichtung laut, hallig oder anstrengend. Der Grund liegt oft nicht im fehlenden Willen zur Verbesserung, sondern in typischen Fehlannahmen bei der Umsetzung. Raumakustik ist planbar – wird jedoch häufig unterschätzt oder falsch angegangen. In diesem Artikel zeigen wir die häufigsten Fehler bei der Verbesserung der Raumakustik und erklären, wie sie vermieden werden können.
Fehler 1: Raumakustik mit Schallschutz verwechseln
Ein sehr häufiger Irrtum ist die Annahme, dass Maßnahmen gegen Lärm von außen automatisch auch die Raumakustik verbessern. Schallschutz und Raumakustik erfüllen jedoch unterschiedliche Aufgaben.
Während Schallschutz das Eindringen oder Austreten von Schall verhindert, beschäftigt sich Raumakustik mit dem Schall innerhalb eines Raumes. Werden diese beiden Themen vermischt, führen Maßnahmen oft nicht zum gewünschten Ergebnis.
Fehler 2: Einzelne Maßnahmen überschätzen
Ein einzelnes Akustikelement – etwa ein Bild oder ein Deckensegel – wird häufig als schnelle Lösung betrachtet. In vielen Fällen bleibt die Wirkung jedoch kaum spürbar.
Der Grund: Raumakustik verbessert sich erst dann deutlich, wenn ausreichend Gesamtabsorptionsfläche vorhanden ist. Einzelne Elemente können unterstützen, ersetzen jedoch kein durchdachtes Gesamtkonzept.
Fehler 3: Nur den Boden berücksichtigen
Teppiche werden oft als erste Maßnahme eingesetzt. Sie können Trittschall reduzieren und das Raumgefühl verändern, haben jedoch nur einen begrenzten Einfluss auf die Nachhallzeit.
Schall breitet sich im Raum in alle Richtungen aus und wird vor allem an Wänden und Decken reflektiert. Werden diese Flächen nicht berücksichtigt, bleibt die akustische Wirkung gering.
Fehler 4: Falsche Platzierung der Akustikelemente
Selbst wirksame Schallabsorber können ihre Wirkung verlieren, wenn sie ungünstig platziert werden. Häufige Fehler sind:
zu hohe oder zu niedrige Montage
Konzentration auf nur eine Wand
Platzierung fernab der Hauptschallquellen
Eine gezielte Positionierung ist entscheidend dafür, ob die Nachhallzeit tatsächlich reduziert wird.
Fehler 5: Den Frequenzbereich außer Acht lassen
Nicht jedes Material wirkt im gleichen Frequenzbereich. Viele dekorative Lösungen absorbieren vor allem hohe Frequenzen, während der für Sprache entscheidende mittlere Frequenzbereich kaum beeinflusst wird.
Eine gute Raumakustik erfordert Absorber, die genau dort wirken, wo Verständlichkeitsprobleme entstehen.
Fehler 6: Nachhallzeit nicht berücksichtigen
Ohne Kenntnis der bestehenden Nachhallzeit bleibt unklar, wie stark der Raum akustisch optimiert werden sollte. Maßnahmen erfolgen dann nach Gefühl statt auf Basis nachvollziehbarer Werte.
Die Nachhallzeit ist eine zentrale Kennzahl und sollte bei der Planung immer berücksichtigt werden.
Fehler 7: Gestaltung und Akustik getrennt betrachten
Raumakustik wird häufig als rein technisches Thema gesehen. Dabei lässt sie sich sehr gut mit Gestaltung verbinden. Werden akustische Anforderungen von Anfang an in das Raumkonzept integriert, entstehen Lösungen, die sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugen.
Kurz erklärt
Die häufigsten Fehler bei der Raumakustik entstehen durch falsche Erwartungen, unzureichende Planung oder isolierte Einzelmaßnahmen. Eine nachhaltige Verbesserung erfordert ein ganzheitliches Verständnis von Raum, Nutzung und akustischer Wirkung.
Mehr Freiraum?
Aktuelle Projektbeispiele,
Sonderangebote und Insights gibt es
auf unseren Social Media Kanälen:
Freiraum Facebook Freiraum Pinterest Freiraum Instagram Freiraum LinkedIn